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Epilog: Tipps für Gründer*innen

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Schlaue Takes zum Thema Gründen, Erfolg und Motivation gibt es wie Sand am Meer. Jeden Tag schreibt irgendein Jonas etwas über Schafe, Adler und Löwen ins Internet. “Einen Löwen interessiert es nicht, was Schafe über ihn denken”. Heiliger Bim Bam! Dem Steuerberater ist es am Ende des Jahres egal, ob ihr euch für einen Löwen, einen Adler oder die Eule von Harry Potter haltet, wenn die Umsatzsteuervoranmeldung nicht stimmt. Buchhaltung, Förderanträge, Investorengespräche – klingt alles nicht nach sexy Share-Pics für einen Motivationskanal in Social Media, ist aber unerlässlich für eine gut geölte Startup-Maschine. Für diese und andere Aspekte haben wir ein paar wirklich hilfreiche Dinge zusammengetragen 

Dinge selbst in die Hand nehmen

Warum nicht mit dem schönsten aller Themen starten: Buchhaltung! 😁 Will keiner machen, ist aber unausweichlich. Dabei ist es gar nicht so kompliziert, wie viele Unternehmer*innen und Gründer*innen zunächst denken. Mit smarten Tools lässt sich die Buchhaltung easy selber machen und gibt einem maximale Kontrolle. Wir haben gute Erfahrungen mit dem Tool “Buchhaltungsbutler” gemacht und stützen das Ganze zudem mit Scan-Apps, um Dokumente oder Quittungen nicht mehr wackelig abfotografieren oder auf dem Scanner einscannen zu müssen. 

Gibt man bestimmte Aufgaben ab, z. B. an ein Steuerbüro, sollte man die sorgfältige Prüfung trotzdem selbst in die Hand nehmen. Denn das, was da am Ende zusammengerechnet wird, kann fatale Folgen haben, wenn es fehlerhaft ist. Fun Fact: unser Steuerbüro hat uns einmal 15 Mio. Euro Verlust eingebucht, die uns bei der Prüfung natürlich direkt aufgefallen sind. Frei nach Kurt Krömer – “Glaub nicht alles, was du denkst” – glaub keinem Steuerbescheid, den du nicht selbst geprüft hast. 

Ähnlich ist es mit Empfehlungen vom Steuerbüro – egal ob Prozesse oder Software. Wir haben in der Vergangenheit immer wieder die Erfahrung gemacht, dass bestimmte Empfehlungen nicht unbedingt darauf beruhen, dass sie State of the Art oder besonders effektiv sind. Vielmehr war es einfach so, dass das Steuerbüro nichts anderes kannte und das gute alte “Haben wir schon immer so gemacht” dahintersteckte. Another lesson learned.

Dinge aus der Hand geben 

Egal ob Rechtsthemen, Arbeitsabläufe oder die gute alte Steuer – ihr seid nicht allein! Es gibt Profis, die euch rechtlich zur Seite stehen sowie Tools und Services, die Aufgaben automatisieren oder einfacher machen. Gemeinsam haben all diese Optionen, dass sie euch einen besseren Fokus aufs Business ermöglichen.

Hilfe bei Rechtsthemen und Co. 

In der Unternehmenswelt können rechtliche Fragen ganz schön lähmend sein. Sich allein damit rumzuschlagen und Antworten zu suchen, kostet Zeit und die fehlt einem dann bei der eigentlichen Arbeit. Deshalb unser Tipp: Sucht euch Verbände! Im Digital- oder Startup-Business sind das z. B. der BITKOM e. V. oder der Startup Verband. Da kommt so viel Expertise zusammen, die man sich nicht mal eben in der Mittagspause zwischen Urheberrechtsklage und Vertragsstrafe zusammengoogeln kann. 

Da einem neben “Recht” noch tausend andere Themen im Geschäftsalltag begegnen, ist es wichtig, Verbände zu finden, die mehrere Themen abdecken. Spätestens wenn es um “Datenschutz” oder “Nachhaltigkeit” geht, ist man froh, wenn man solide Unterstützung hat.

Arbeitsabläufe automatisieren oder optimieren 

Content Creation, Social Media, Reporting, Kundenmanagement – all das sind Beispiele für Jobs, die inzwischen in fast allen Unternehmen zu finden sind. Grafiken und Videos für die Website und den Insta-Kanal müssen irgendwo herkommen, der Insta-Kanal muss befüllt werden, die Geschäftsführung braucht ein wöchentliches Reporting über die Verkaufszahlen und die Accounts der Kunden müssen gepflegt werden. Und all das muss nicht mehr mühevoll kleinteilig selbst gemacht werden. Wir setzen dabei auf Tools zur intuitiven und einfachen Content-Erstellung (die z. B. Vorlagen, Bilddatenbanken und Social-Media-taugliche Grafiken enthalten), zur strukturierten und automatisierten Planung von Social Media Beiträgen sowie Tools zur Auswertung von User-Verhalten und Produkt-Performance. 

Startup-Profis für die Steuer 

Wenn ihr ein Startup und noch dazu ein Bildungs-Startup seid, braucht ihr passende Steuerberater*innen. Bildungs-Startups wachsen langsamer als raketenmäßige Tech-Firmen. Deshalb sind die finanziellen Gegebenheiten anders auf die das Steuerbüro entsprechend eingehen muss. Schaut euch das Portfolio des Steuerbüros an. Wenn sie kaum Kapitalgesellschaften betreuen, dafür aber fleißig Einzelunternehmen, ist es womöglich nicht das richtige Steuerbüro für euch. Schaut auch auf das Geschäftsmodell: Seid ihr die einzigen mit einem digitalen Geschäftsmodell und findet stattdessen überwiegend klassischen Handel (Ware kaufen, Wertschöpfung draufpacken und weiterverkaufen) oder klassische Dienstleistungen (der Friseur um die Ecke), kann das ein Indiz dafür sein, dass dem Steuerbüro vielleicht Expertise in eurem Geschäftszweig fehlt. Pro-Tipp: Ein gutes Steuerbüro informiert euch auch proaktiv über Änderungen und wartet nicht darauf, bis ihr von selbst über eine relevante Info stoßt. Fragt vor Beauftragung aktiv nach und haltet das im Vertrag auch fest. 

Die Sache mit den Fördermitteln

In Bezug auf die Beantragung von Fördermitteln denken die meisten wahrscheinlich Folgendes: Als Unternehmen stellt man einen Förderantrag für ein Projekt mit einem Volumen von, sagen wir mal, 3 Mio. Euro. Man füllt ein Formular aus, ergänzt es mit etwas Fließtext, reicht alles ein, wartet 2-20 Werktage und bekommt dann das Go. Anschließend macht es “Ka-Ching” und das Konto ist 3 Mio. Euro schwerer, die man dann fröhlich in die Firma steckt. 

SCHÖN WÄR’S! Denn in der Realität sieht es so aus: Man stellt den Förderantrag mithilfe von sehr viel Schreibkram und Bürokratie (Projektbeschreibungen im Umfang einer halben Masterarbeit, Projektplan, Bonitätsauskünfte, unzählige Formulare uvm.), reicht das Ganze ein, reicht später noch mehr Schreibkram nach und wartet dann eher so 2-20 Monate. Nun beträgt die Förderquote für Unternehmen aber nicht 100%, sondern eher um die 50%. Also erhält man keine 3 Millionen, sondern nur 1.5 Millionen Euro Förderung. Die kommen dann auch nicht Ka-Ching-mäßig sofort aufs Konto, sondern erst dann, wenn man mit noch mehr Schreibkram nachgewiesen hat, dass man dieses Geld auch zweckmäßig ausgegeben hat. Das möchte dann natürlich noch geprüft werden, sodass sich die Ausschüttung um weitere Monate verzögert. Bis es dann zu einer Einzahlung aufs Konto kommt, hat man also schon mal eine Menge Zeit und Geld vorab investiert. 

Das Wichtigste ist also: Sorgt für einen ausreichenden finanziellen Puffer! Denn das geförderte Geld kommt erst dann, wenn deine Ausgaben schon längst getätigt wurden. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. 

Fazit: Klingt alles irre, kann sich aber lohnen! 

Ähnlich ist es übrigens mit Investoren-Kohle. Wenn es also irgendwo heißt “Startup XY hat 4 Millionen Euro in der letzten Investorenrunde eingesammelt”, bedeutet das auch hier nicht, dass diese 4 Millionen straight auf deren Konto wandern. Diese Ausschüttung ist an bestimmte finanzielle Ziele geknüpft, die erst einmal erreicht werden müssen. Hat zufällig jemand eine Statistik über die Quote tatsächlich “eingesammelter” Kohle? Frage für einen Freund 😁

Was wir euch sonst noch raten 

Geduld beim Einstellen neuer Mitarbeiter*innen – ein Team aus guten Mitarbeiter*innen stellt man ja unter anderem deshalb zusammen, um bestimmte Aufgaben abgeben zu können, um so entlastet zu werden. Es dauert jedoch, bis neue Kollegen wirklich entlasten können, da sie sich zunächst einarbeiten und lernen müssen. Das Zwischenmenschliche ist eine Challenge für sich. Neue Leute im Team sind immer ein bißchen wie Überraschungseier 😉

Ab und zu mal Reality Checks – Rückschläge oder die sogenannten Rüffel sind wichtig und sollten immer mal wieder kassiert werden.  

‘Ne Nacht drüber schlafen – Wut-Tweets, passiv-aggressive Mails oder auch wichtige Entscheidungen: Am besten, immer nochmal drüber schlafen und mit frischem und etwas entspannterem Kopf schreiben oder entscheiden.  

Ausschreibungen lohnen sich – wenn Aufträge zu vergeben sind, werden die ausgeschrieben und man kann sich quasi bewerben. Hier haben Startups durchaus eine Chance und je öfter man es macht, desto besser wird man. Dass Startups keine Chance hätten, ist ein Mythos. Ein Zuckerschlecken oder easy going ist es aber keineswegs. 

Blödsinn ausprobieren – Geht absurden Ideen nach, probiert euch aus. Selbst, wenn am Ende kein rentables Produkt dabei herauskommt, ist es die berühmte Erfahrung oder der Fehler, aus dem ihr lernt. 

Divers besetzen – Klingt absurd, aber muss man auch 2022 immer mal wieder sagen: Holt euch Frauen in eure Teams und besetzt sie auch in Führungspositionen! 

Nehmt euch selbst nicht so ernst! 

Feiert eure Erfolge! Die kleinen und die großen, auch wenn das Verhältnis mit 1:99 (1% Freude vs. 99% Sch… fressen) nicht immer schmeckt. 

Fazit: Mit dem eigenen Unternehmen ist es wie mit Kindern. Sie kosten Geld, Nerven, schlaflose Nächte und machen sehr viel Arbeit. Aber wenn sie dich einmal anlächeln . . . Wir sagen nur so viel: Es lohnt sich! Egal ob als Löwe, Adler oder Schaf – das schwerste am Erfolg ist das ganze Gold 😎 

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